Allgemeine Informationen über Linux

Linux ist ein Betriebssystem der Unix-Familie und weist die typischen Eigenschaften eines System-V-Unixes auf. Dies bedeutet insbesondere, daß Linux ein multitasking- und multibenutzerfähiges Betriebssystem ist. Es entstand aus dem Unix-Betriebssystem Minix, das speziell für Lehrzwecke entwickelt wurde.

Entstehung

Etwa 1990 (also zu der Zeit, als Tim Berners-Lee am CERN in Genf das WWW in Form von HTML und dem http-Protokoll erfand) verkündete ein finnischer Student in der Newsgroup englischsprachigcomp.os.unix.minix, daß er ein neues Unix-Betriebssystem entwickeln wollte, das wie Minix frei, aber ein vollwertiges Unix sein sollte. Der Name des Studenten war Linus Torvads, und er nannte sein Projekt »Linux«. Minix ist zwar im Prinzip ein vollständiges Betriebssystem, aber es wurde zu Lehrzwecken entwickelt, so daß auf Logik und nicht auf Effizienz und Funktionalität Wert gelegt wurde. Torvalds wollte dies ändern. Der Kernel, der innerste Betriebssystemkern, wurde von ihm und einigen weiteren Enthusiasten wie Alan Cox komplett neu programmiert. Als Dateisystem wurde das Minix-Dateisystem verwendet, ganz einfach deshalb, weil es verfügbar war. Die ersten Kernelversionen konnten wenig mehr als booten. Später konnte der freie GNU-C-Compiler auf Linux portiert werden. Mit seiner Hilfe konnten die freien GNU-Systemprogramme unter Linux kompiliert werden, so daß nun auch Dateimanipulation und Texteditierung möglich waren. Auf diese Weise wuchs das Betriebssystem Stück für Stück. 1994 schließlich war der Kernel so stabil, daß Linus Torvalds sich entschloß, die Version 1.0.0 freizugeben. Bei Unix und GNU haben Versionsnummern eine klare Bedeutung: Die führende Ziffer wird erst dann von der 0 zur 1, wenn das Programm absolut stabil ist und auf Herz und Nieren geprüft wurde. Im Windows-Bereich ist dem nicht immer so, die Microsoft-Betriebssysteme würden im Unix-Bereich als im Beta-Test befindlich bezeichnet werden... und Microschrott verkauft sowas auch noch teuer! Bezüglich der Linux-Kernel gilt folgende Konvention: Das der Kernel ständig weiterentwickelt wird und es einige Zeit dauert, bis neue Funktionalitäten stabil laufen, werden zwei Arten von Linux-Kerneln parallel entwickelt: die Entwickler- und die Anwenderkernel. Entwicklerkernel enthalten instafile Features und haben als zweite Stelle der Versionsnummer eine ungerade Nummer, z. B. 2.3.6, Anwenderkernel bestehen nur aus stabilen Teilen und haben eine gerade Nummer wie 2.2.5. Es ist fast nie notwendig, einen Entwicklerkernel zu verwenden, es sei denn, man ist auf eines seiner instabilen Features angewiesen oder will sich selbst an Kernel- oder Treiberentwicklung beteiligen. Die Verwendung eines Entwicklerkernels ist immer mit einem Risiko verbunden, auch wenn die Linux-Entwicklerkernel üblicherweise deutlich stabiler sind als Microsoft-Betriebssysteme. Die derzeit aktuellen Kernelserien sind 2.2.x und 2.3.x.

In meiner Linksammlung finden sich weitere Informationen zu Linux.


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Erstellt am So, den 25.07.1999 von Martin Stricker.
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